Am 28.01.2025 begab sich der Jahrgang 9 auf den Weg nach Breitenau, Guxhagen. Nach einer Zugfahrt und kurzen Wanderung kamen die Schülerinnen und Schüler mit ihren Lehrer(innen) an der Gedenkstätte Breitenau an, wo die Klassen nach einer kleinen Einführung mit dem Rundgang begannen.
Am Ort der heutigen Gedenkstätte Breitenau war am Anfang ein Kloster bevor die Räumlichkeiten ab 1933 zunächst als Konzentrationslager und anschließend von 1940 bis 1945 als Arbeitserziehungslager der Nationalsozialisten genutzt wurden.
Begonnen wurde die Führung am Pförtnerhaus, in dem SS-Männer die neu dazu gestoßenen Häftlinge mit deren Namen, Ethnie und Religion registrierten. Die Häftlinge waren für sechs bis dreizehn Wochen in Haft im Arbeitserziehungslager. Ihnen wurde vorgeworfen, gegen die Volksgemeinschaft gehandelt zu haben. So wurden z. B. auch Frauen wegen verbotenen Umgangs mit Zwangsarbeitern inhaftiert. Die Gefangenen mussten bis zu 12 Stunden am Tag schwer körperlich arbeiten bei völlig unzureichender Verpflegung und Versorgung, welches mitunter zu so großer Verzweiflung führte, dass manche Gefangenen in den Suizid getrieben wurden. Es gab kalte Gemeinschaftsduschen und Isolierzellen, in denen Inhaftierte tagelang ohne menschliche Kontakte und z. T. sogar ohne Tageslicht ausharren mussten. Bis heute sind dort Graffiti der Insassen zu sehen, Muster, Namen oder auch Zeichen in die Wände eingeritzt.
Außerdem erhielt jede Klasse Einsicht in Akten der damaligen Gefangen, was einige Einzelschicksale, die mit der Gedenkstätte Breitenau verknüpft sind, sehr deutlich machte.
Nachdem im März 1945 das Arbeitserziehungslager aufgelöst worden war, wurde die ehemalige Klosteranlage als Mädchenheim genutzt, dann als Wohnheim eines psychatrischen Krankenhauses, das dort seit 1984 neben der Gedenkstätte besteht.
Text: Alisha Azhar, Ulrike Falkner
Fotos: Ulrike Falkner